benajas apologetische Denkwerkstatt
 

 

Lebenswende:
Wenn Gottes Finger in Menschenherzen schreibt

Klaus:
„Und es gibt sie doch, die Freiheit und die Liebe!“

Ja, aber wo ist sie denn, unsere Freiheit? Ich wollte immer schon frei sein, aber was heißt denn überhaupt: „Freiheit“?

Ich habe es probiert, frei zu sein: Zuerst wollte ich mich nur von dem Gesellschaftssystem befreien, ich wollte überhaupt nicht mehr arbeiten – wozu auch? Jeden Morgen all die trostlosen Gesichter in der U-Bahn! Ich hielt das einfach nicht mehr aus. Denen geht es nur um Geld, Ansehen und Macht, dachte ich; auf der einen Seite sah ich Wohlstand, Luxus und Übersättigung, aber auf der anderen Seite geht die Natur kaputt. Und was ich erlebte, war Lieblosigkeit, Hektik, Gestank und grauer Beton. Man könnte da jetzt noch eine lange Liste von viel schlimmeren Dingen anführen: Selbstmord, Krieg, Hunger, Abtreibungen, Süchte, Hoffnungslosigkeit! Ist das unsere vielgerühmte Freiheit? Was haben wir nicht alles für einen Mist gebaut mit unserer sogenannten Freiheit.

Ich bin mir da immer viel besser vorgekommen, als diese „engstirnigen, selbstgefälligen Ich-Menschen“, obwohl ich mit Sicherheit nicht besser war.
In der Hauptschule regierte Gewalt, die Schüler waren teilweise bewaffnet, und es entstanden richtige Bandenkämpfe. Ich war eher der, der nicht gewalttätig
war, und auch hatte ich oft Angst, also bekam ich gerade deshalb Schwierigkeiten und Prügel.
Erst als ich meine Gärtnerlehre fast abgeschlossen hatte, lernte ich Freunde kennen, mit denen ich mich gut verstand. Ich hatte sehr früh eine eigene Wohnung
– endlich frei! Ich lud natürlich meine Freunde jedes Wochenende zu langen Festen ein. Für viele meiner Freunde war ich aus verschiedenen Gründen ein Vorbild, aber sie wussten nicht, was sich in mir abspielte.

Meine Lehre habe ich mit Müh’ und Not abgeschlossen – doch ich sah darin keinen Sinn, und es ist mir auch sonst nicht sehr gut gegangen. Die Feste wurden bald zur Routine, und in mir kam wieder die alte Leere auf. Ich hatte mir in meinem Leben schon oft ernsthafte Gedanken über Selbstmord gemacht, bin aber froh darüber, dass ich nie den Mut dazu hatte. Von dem Menschen und dem Leben enttäuscht, begann ich (1982) meinen Zivildienst in einem Obdachlosenheim, wo ich wieder mit Alkoholismus, Gewalt und Elend konfrontiert wurde. Dort konnte ich keinem Menschen Hilfe geben, ich hätte sie selbst gebraucht. Ich fing an, Drogen zu nehmen, und es hat mir sehr viel Kraft und Kampf gekostet, den Zivildienst fertig zu machen.

Danach packte ich meinen Rucksack und fuhr für längere Zeit weg. Endlich war ich frei – war ich es wirklich? Mein Motto war: Mach’, wozu du Lust hast und was du für richtig hältst, auch wenn es andere für falsch halten.

Ich war sehr viel in den Bergen, aber nach einigen Monaten... ja, was ist denn jetzt mit meiner Freiheit? Irgendwie war ich immer noch unruhig und suchend. Also begann ich, mich mit okkulten Lehren, Naturreligionen, östlichen Weisheiten und Ähnlichem zu beschäftigen.
So nahm ich mir vor, in der Steiermark einen Bauernhof zu mieten, um nur noch in der Natur zu leben und mich mit den „Naturkräften“ auseinanderzusetzen, um
mit ihnen „eins“ zu werden.

Bald hatte ich einen günstigen Bauernhof mit Grund in Aussicht. Allerdings wurde ich vorher beim Drogenschmuggel, um mir für den Ankauf Geld zu beschaffen, in Frankreich erwischt. Bei der Gerichtsverhandlung forderte der Staatsanwalt zunächst 2 Jahre, aber ich bekam „nur“ 10 Monate. Nachdem ich meine Strafe abgesessen hatte, war ich endlich wieder frei – aber innerlich... Zwar fühlte ich mich sehr gut, aus dem Gefängnis heraus endlich wieder einmal 5 Minuten geradeaus gehen und am Abend um den Häuserblock spazieren zu können. Das waren am Anfang Hochgefühle – sogar die Arbeit machte wieder Spaß! Vieles lernte ich wieder richtig zu schätzen. Aber im Grund genommen hatte sich nicht viel geändert, die schönen Gefühle waren bald wieder weg, und der Alltag, der Frust und die Hoffnungslosigkeit machten sich wieder breit. Wieso Hoffnungslosigkeit? Mir war einige Male gewahrsagt worden, dass ich nicht mehr lange zu leben hätte! Dies sah ich auch durch meine eigene Beschäftigung mit Handlinienlesen bestätigt. Deshalb rechnete ich immer damit, in der nächsten Zeit sterben zu müssen. (Das war 1985, und heute lebe ich immer noch!) Diese Angst vor dem Sterben war auch so etwas, was mich gefangen nahm.

Dann beschäftigte ich mich mit „Weißer Magie“, die ich für die Macht der Liebe hielt. Darin sah ich dann eine Lösung: Ich glaubte an die Macht des positiven Denkens und daran, dass ich ein gutes Leben führen könnte. Aber was soll’s, nach einiger Zeit wusste ich, dass es gar nicht möglich ist, all die verschiedenen Menschen von sich aus zu lieben. Gefühlsmäßig geht das vielleicht noch, solange man nicht mit seinem Nächsten auf engen Raum zusammen leben muss. Aber Liebe ist schließlich noch weit mehr als nur Gefühl, nämlich auch das, was man für den Nächsten tut. Doch selbst gefühlsmäßig ist es mir nicht gelungen: Sobald mir jemand zu unangenehm wurde, war es mit meiner Liebe vorbei.

Sind wir nicht oft viel zu bequem und zu beschäftigt, um für irgendjemand dazusein, um ihm wirklich Hilfe anzubieten? Aber wie gerne hätten wir es doch, wenn da jemand wäre, dem man vertrauen könnte, jemand, der für uns da ist! – Aber da war niemand!
Ich dachte mir oft, dass ich ein viel besserer Mensch sei als die große graue Masse, obwohl ich selbst manchmal da und dort eine „Kleinigkeit“ mitgehen ließ und selbstsüchtig und ichbezogen war. Ich hatte schon vieles ausprobiert, aber immer noch nicht begriffen, was  L i e b e  und  F r e i h e i t  ist. Ich fand einfach alles gut, was schön und angenehm war. Und genau an diesem Punkt leidet doch auch unsere heutige Gesellschaft. Es geht doch oft nur noch um Befriedigung, um tolle Gefühle. Nach dem Motto: Ich will alles und
das jetzt, oder: Ich liebe mich und brauche dich dazu.
Ich wollte in mir Ruhe und Frieden, ich wollte frei sein. Wieso gelang mir das nicht? Da gab es Religionen, Philosophien, Psychiater,
Selbsterfahrungsgruppen, Geisteswissenschaftler, Seelsorger – aber wer konnte eigentlich helfen? Gerade in unserer Zeit werden tausende Wege und Auswege angeboten, und trotzdem gibt es so große zwischenmenschliche und psychologische Probleme. Wo sollen wir denn hin mit unserer inneren Unruhe und Unzufriedenheit?

Meine Überzeugung war, dass die Liebe die größte Macht sei, dass die Liebe „Gott“ sei und dass ohne Liebe nichts existieren konnte. Das war für mich irgendwie klar, aber irgendwann tauchte die logische Frage auf: Woher kommt denn eigentlich diese Liebe? „Liebe“ kann doch gar nicht für sich existieren, sie kann doch nur von einem Wesen kommen – von Gott! Wer oder was oder – noch besser –  w i e  ist Gott? Es gibt unzählbar viele Vorstellungen über Gott, und man kann sich die verschiedensten Gedanken über ihn machen. Aber  w e n n  es einen Gott gibt, dann muss doch  e r  eine Antwort geben können!
Um ehrlich zu sein, war ich gar nicht wirklich bereit gewesen, auf eine Antwort zu hören, denn ich wollte mein Leben leben, wie  i c h  es wollte, wie es mir
Spaß machte. Von Gott wollte ich gar nicht allzu viel wissen, denn ich wollte meine eigenen Wege gehen. Aber egal, in welche Richtung ich ging, es machte mich nicht frei, es war immer nur eine Art Betäubung. Dabei dachte ich, bewusster zu leben... Irgendwann war es dann so weit, dass ich einsehen musste, dass alles nichts half. Ich war immer noch unzufrieden und unruhig.

Gut, dachte ich, vielleicht kannst du, Gott, mir helfen, vielleicht kannst du mir zeigen, was Liebe und Freiheit sind, vielleicht hast du eine Antwort.
Ich wusste, dass es Menschen gab, die sagten, dass die Bibel von Gott erzählt, und ich hatte auch hin und wieder in der Bibel gelesen. Allerdings dachte ich,
dass das Alte und das Neue Testament zwei ganz verschiedene Bücher seien. Im Neuen Testament konnte ich feststellen, dass da wirklich von einem liebenden Gott die Rede war, und Jesus wurde mir zum Vorbild. Aber so sehr ich mich bemühte, den Maßstab der Bibel konnte ich nicht erreichen. Ich erkannte, dass ich gar nicht gut sein konnte, und ich bin überzeugt, dass jeder, der sich ehrlich mit der Bibel auseinandersetzt und sich dabei beobachtet, zu dem selben Schluss kommen wird. Im Alten Testament meinte ich, einen harten, strafenden Gott zu erkennen, kam aber dann zu folgendem Schluss: Eigentlich gebührt auch mir solch eine Strafe, wie man sie öfters im Alten Testament lesen kann, denn im Grunde genommen wollte ich von Gott nichts wissen – er war mir ziemlich egal, ich hatte keine Gemeinschaft mit ihm und wollte nicht auf ihn hören. Er ist heilig – und ich?
Zwischen Gott und mir war eine große Kluft!

Mir wurde langsam klar, dass sowohl das Alte als auch das Neue Testament von einem liebenden  u n d  gerechten Gott redeten und dass sich beide ergänzten. Auch wenn ich noch nicht viel verstand, war es für mich schon einigermaßen begreiflich: Die Bibel ist eine Sammlung untrennbarer Bücher, die von ein und demselben Gott berichtet. Es war mir klar, dass ich von Gott getrennt war. Was jetzt? Aus eigener Kraft konnte ich nicht gut sein, und so konnte ich nicht zu Gott kommen. Wie konnte ich mit ihm und seiner Liebe eins werden? Wenn Gott uns liebt, dann müsste er doch eine Lösung dafür haben. Wohin mit all dem Mist, der sich in meinem Leben angesammelt hat?

In der Bibel erkannte ich dann, dass Gott das Problem tatsächlich schon gelöst hatte: Da steht im 1. Johannesbrief 4,9-10:

„Hierin ist die Liebe Gottes zu uns geoffenbart worden, dass Gott seinen eingeborenen Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch ihn leben möchten. Hierin ist die Liebe: nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt und seinen Sohn gesandt hat als eine Sühnung für unsere Sünden.“

Jesus hat für unsere Strafe bezahlt – für das, was wir uns verdient hatten. Das war die Problemlösung! Wegen unserer Sünden hat er sich ans Kreuz nageln lassen.

Liebt mich Gott wirklich so sehr? Will er mich wirklich frei machen von meinen Sünden, will er tatsächlich mit mir Gemeinschaft haben, und das in alle Ewigkeit? Im Johannes-Evangelium 3,16 heißt es:

„Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.“

Im Laufe der Zeit und im Rückblick meines Lebens erkannte ich, dass Gott mich trotz all meiner Schlechtigkeit liebt und mich erretten wollte. Schließlich begann ich darauf auch zu vertrauen, dass Gott mich liebt und mich vor der ewigen Verdammnis (= ewig von von ihm fern zu sein) retten wollte. Trotzdem dauerte es noch eine ganze Weile, bis ich meinen Stolz und Eigensinn überwand und mich dazu entschied, auf Gott zu hören und ihm zu vertrauen.
Ich hatte mir auch gedacht, dass Gott mir durch die Bibel viele Regeln und Gesetze auferlegt, die ich sowieso nicht einhalten kann, und vieles kapierte ich
nicht. Heute habe ich verstanden, dass Gott mir Gesetze gegeben hat, damit ich (1) erkenne, dass ich Sünder bin und seine Vergebung brauche, aber er hat mir in seiner Liebe dadurch auch (2) Regeln gegeben, weil er ja weiß, was für mich gut ist. Er will mein Bestes, so wie ein liebender Vater seinem Kind erklärt, dass es nicht auf die heiße Herdplatte greifen soll, und (3) da ich jetzt Gott lieben kann, ist es für mich schön zu sehen, was sein Wille für mein Leben ist und wie ich als Mensch Gott Freude machen kann, indem ich auf ihn höre.

Im Buch der Sprüche 11,1 heißt es:

„Gott hasst eine falsch eingestellte Waage, aber er freut sich, wenn die Gewichte stimmen.“

Und im Hebräerbrief 11,6:

„Freude kann aber Gott nur an jemanden haben, der ihm fest vertraut.“

Ich musste mir eingestehen: Es muss sich einiges in meinem Leben ändern.
Was mir auch Schwierigkeiten bereitete, war, dass ich damit rechnen musste, als
Christ von vielen Menschen ausgelacht und verspottet zu werden.
Aber es war mir bereits klar: Wenn es einen Gott gibt und wenn Jesus Christus auferstanden und HERR (Herrscher) über alles ist, dann gilt doch nur eines: Ihn
kennenzulernen und seine Gemeinschaft anzunehmen. So bekannte ich (1988) Jesus meine Sünden und nahm ihn als Herrn über mein Leben auf. Er hat mir geantwortet und mich angenommen: Seine Worte in der Bibel haben mir Vergebung für meine Schuld zugesprochen. Er sagt:

„Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn errettet werde.“ (Joh 3,17)

Und:

„Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen! Und ich werde euch Ruhe geben.“ (Matthäus-Evangelium 11,28)

So habe ich nicht nur Freiheit (von meinen Sünden) und Liebe (von Gott) gefunden – oder besser: geschenkt bekommen –, sondern auch noch Ruhe, Frieden und Freude dazu, und dies alles durch die Liebesbeziehung, die ich jetzt zu Gott habe.

Ich bin frei! Frei von meiner Schuld und vielem anderen, was mich bedrückt hat, statt dessen habe ich Frieden.
Jetzt wusste ich, es gibt sie doch, die Freiheit und die Liebe!
Nun möchte ich so leben, wie er es will; sicher mache ich auch noch Fehler, aber ich weiß mich angenommen, und ich kann immer wieder zu Gott kommen, um meine
Sünden, meine Last bei ihm abzuladen.

Ich danke Gott, dass er mein Leben verändert hat und dass ich durch ihn tatsächlich vollkommene Erfüllung gefunden habe und erfahren darf.
Johannes-Evangelium 6,35:

„Jesus sprach zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens: Wer zu mir kommt, wird nicht hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr dürsten.“

Er will auch dir Freiheit und Liebe schenken.
Nimm ihn an!

Klaus G. ist Familienvater und beruflich in der Privatwirtschaft tätig. Er ist ehrenamtlich sozial und evangelistisch unter Obdachlosen und Drogenabhängigen in Wien engagiert.

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