benajas apologetische Denkwerkstatt
 

 

Lebenswende:
Wenn Gottes Finger in Menschenherzen schreibt

Andreas:
„Er kam und änderte mein Leben.“

Mit 16 Jahren übersiedelte ich mit meinen Eltern von Stuttgart nach Wien. Das war nicht so leicht. Immerhin musste ich meinen Freundeskreis, die gewöhnte Umgebung, die Heimat und sogar meine erste große Liebe zurücklassen. Eines aber erleichterte mir den Entschluss, nach Wien zu kommen: Ich wollte Komponist werden. Wien? Keine Frage – ich komme!

Mein Leben kannte drei Leidenschaften: Musik, Drogen und Mädchen – in dieser Reihenfolge. In diesen musste, so war ich überzeugt, der Sinn des Lebens liegen. Natürlich kannte ich die Bibel aus dem Religionsunterricht. Diesen besuchte ich aber nicht etwa deshalb, weil ich gläubig war, sondern weil ich eher zu bequem war, mich abzumelden, und es liebte, mit dem Religionslehrer Fragen über das Sein zu erörtern. Eines aber war klar: Was er auch sagte, die Bibel und ihr System schienen für mich lächerlich. Ich kannte aus meiner Ministrantenzeit Hintergründe – menschliche –, die mich zu der Entscheidung brachten: Dieses System will ich nicht. Und selber Bibellesen? Auch da hatte ich „Nein“ gesagt, denn ich meinte, zu viele Widersprüche zu erkennen. Und außerdem: Ich will leben, genießen!

Aber schon in der Schulzeit ereignete sich etwas Alarmierendes: Nach einer Drogeneinnahme erwachte ich in der psychiatrischen Abteilung des Krankenhauses am Steinhof. Diese Anstalt konnte ich aber dank der Liebe meiner Eltern, die sich für mich einsetzten, bald wieder verlassen.

Die Schule schloss ich mit der Matura ab und zog bald darauf von zuhause aus: Ein Künstler muss Raum haben! Eineinhalb Jahre voll von Exzessen folgten: Saufen, Rauchen und Mädchen. Oft lebte ich nur von dem, was Freunde mir brachten, denn das Geld, das ich von meinen Eltern bekommen hatte, setzte ich in Drogen um. So vergalt ich ihre Liebe mit Undankbarkeit. Von Studieren oder ernstzunehmenden Kompositionen keine Spur – das war das Leben! Welche Fülle ... !  Wo hätte das enden können?

Ja, wo hätte das geendet, wenn nicht etwas Entscheidendes passiert wäre: In meiner Verfassung war an eine Aufnahme in der Musikhochschule nicht zu denken. Was tun? Ich begann Mathematik zu studieren. Zunächst auch ziemlich ernsthaft. Ich besuchte die Vorlesungen und alle Übungen. Aber das dauerte nicht lange. Mein „Leben“ holte mich ein. Und so war mit meinem Studium eigentlich nicht viel los.

Aber bei einem meiner spärlichen „Auftritte“ auf der Universität kam ich nach einer Übung mit einem Studenten ins Gespräch. Er las die Bibel. Er nahm ernst, was Jesus Christus gesagt hatte. Ich konnte es nicht fassen: Er sprach – von einer Person! Wenn er von der Bibel sprach, dann benutzte er immer wieder das persönliche Fürwort: „Er“ sprach. „Er“ tat. „Er“ liebt. Sollte gar am Ende die Bibel kein „System“ sein? War das Entscheidende etwa eine Person? Könnte ich sie kennen lernen? Das war etwas anderes als: „du musst“, „du sollst“, wozu ich gar nicht imstande war. Lebte aber Jesus Christus, dann konnte ich das erfahren. So entdeckte ich „Ihn“ als lebendige Person.

Ich merkte: Er will mein Leben gestalten. Wer die Bibel auch nur ein wenig kennt, muss wissen, dass dieser Mensch der wunderbarste aller Zeiten ist. Seinen Charakter erreicht keiner. Ich sehnte mich, dass er zu mir käme. Nur war da ein Problem: Je mehr ich ihn erkannte, desto mehr sah ich mein Leben: Drogen, Unzucht, Götzendienst. Durch die Bibel sprach er zu mir und wies mein Leben als das eines Sünders aus. Und das bedeutete: Absolutes Getrenntsein von Gott. Hier und heute und morgen, für immer. Ich war entsetzt: Kein Leben mit Jesus Christus? Hatte ich mich verhört? Galt sein Angebot nicht mir?

Wie wollte ich mich ändern! Wie strampelte ich! Aber es fand keine wirkliche Veränderung statt. Ja, meine Versuche, besonders christlich zu sein, vergrämten nur meine Eltern und die besten Freunde. Da saß ich: Ein Leben in Eigenregie zugrunde gerichtet; ein Versuch, alleine zu leben, ja mehr noch: mit einem Buch voll Weisheit, wieder gestrauchelt! Es war einfach in mir selbst keine Lebenskraft. Da erinnerte ich mich an Jesus, wie er dort am Kreuz von Golgatha von seinen Feinden abgelehnt worden war. Warum? Er hatte das wahrhaftig nicht verdient! Es war keine Schuld an ihm.
Ich hatte früher nie begriffen, was Jesus am Kreuz getan hatte, aber nun war es klar: Er hat dort auch meine Schuld mit der freiwilligen Hingabe seines Lebens an meiner Statt bezahlt. Nur sein göttliches Opfer konnte den Zustand des Getrenntseins von Gott aufheben.
Eine Schriftstelle aus dem Neuen Testament wurde lebensverändernd für mich. Johannes schreibt zu Beginn seines Evangeliums unter anderem Folgendes:

„Allen aber, die ihn (Jesus) aufnahmen, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben.“

Das habe ich im Glauben für mich persönlich in Anspruch genommen, und so weiß ich jetzt, dass Gott mich als sein Kind angenommen hat.

Ist es anmaßend, das zu sagen? Ich mache auch heute noch Fehler, aber ich weiß, dass Jesus Christus mich liebt und sein Leben für mich gegeben hat. Und dies macht dankbar und froh. Es hat sich auch in meinem Leben, was die Drogen das Studium und meine Einstellung zu Sexualität und Ehe betrifft – ich bin nunmehr verheiratet – viel verändert. Aber seine Liebe, die er am Kreuz zum Ausdruck gebracht hatte, ist für mich das, was mich am meisten bewegt, und das hat sich nicht geändert.

Was bleibt mir noch zu sagen? Ich habe einen wunderbaren Herrn: Den auferstandenen HERRN Jesus Christus. Wie froh bin ich heute zu wissen, dass Er nicht dazu gekommen ist, Selbstgerechte zu rufen, sondern Sünder – zu einem neuen Leben.

Er ruft uns alle!

Andreas T. ist seit seiner Promotion als Mathematik-Lehrer tätig und mit seiner Familie in Wien wohnhaft.

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